Marco Odermatt (SUI/Stöckli) kehrte an die Spitze der Riesenslalom-Wertung zurück, nachdem er im ersten Lauf eine fehlerlose Fahrt ablieferte und sich am Sonntag in Beaver Creek mit 0,23 Sekunden Vorsprung den Sieg gesichert hatte.
Mit der Startnummer 1 ging Odermatt als Erster auf die Strecke und legte einen glänzenden ersten Lauf hin, der die Messlatte für alle anderen Fahrer unerreicht hielt. Derjenige, der dem Stöckli-Athleten zur Halbzeit am nächsten kam, war Lucas Pinheiro (BRA/Atomic), der noch 0,89 Sekunden hinter dem Schweizer Skifahrer lag und schließlich Fünfter wurde.
Odermatts zweiter Lauf war ganz anders als sein erster. Eine Reihe ungewohnter Fehler auf der Bahn drohte, ihn aus dem Rennen zu werfen, doch wie so oft fand der 28-Jährige im entscheidenden Moment seinen Rhythmus wieder und überquerte die Ziellinie beim vertrauten Anblick des grünen Lichts.
Der Sieg in 2:20,59 Minuten beendete Odermatts jahrelange Pechsträhne in Beaver Creek. Bei seinen vier vorherigen Teilnahmen am Riesenslalom hatte er dort drei Ausfälle und 2018 einen 27. Platz hingelegt. Odermatt kann diesen Fluch nun nicht nur hinter sich lassen, sondern krönte auch ein beeindruckendes Wochenende in Beaver Creek, wo er neben dem Sieg in der Abfahrt auch Fünfter im Super-G wurde.
„Es ist wirklich etwas ganz Besonderes“, sagte Odermatt, der nun zusammen mit dem Sieger der Vorwoche, Stefan Brennsteiner (AUT/Fischer), an der Spitze der Riesenslalom-Wertung steht.
„Ich wollte heute im Riesenslalom unbedingt aufs Podium oder sogar den Sieg. Meine beste Platzierung hier war bisher der 27. Platz, den ich unbedingt verbessern musste. Der zweite Lauf war schwierig. Die Strecke war holprig, und ich brauchte unbedingt meinen Vorteil aus dem ersten Lauf. Schon der Sieg in der Abfahrt hier war ein großes Ziel auf meiner Liste, und auch der Riesenslalom heute fehlte irgendwie noch in meinem Portfolio, deshalb bin ich superglücklich.“
Alex Vinatzer (ITA/Atomic), der nach dem ersten Lauf noch auf Platz zehn lag, sicherte sich mit dem zweiten Platz seinen ersten Podiumsplatz im Riesenslalom. Henrik Kristoffersen (NOR/Van Deer) wurde Dritter. Auf die Frage, was nötig war, um neben seinen drei Slalom-Podiumsplätzen auch noch seinen ersten Podiumsplatz im Riesenslalom zu erreichen,
antwortete Vinatzer
Es war viel Arbeit und es gab auch einige schwierige Momente. Letztes Jahr gab es mitten in der Saison eine Riesenslalom-Krise, deshalb hoffe ich, dass sich das nicht wiederholt. Ich fühle mich momentan gut, das Skifahren läuft gut. Ich habe versucht, alles zu geben – im zweiten Lauf sogar noch mehr. Ganz oben zu stehen, ist einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich hatte immer gehofft, in beiden Disziplinen aufs Podium zu kommen, und es jetzt geschafft zu haben, ist großartig.
Als Sportler will man, wenn man einmal auf dem Podium stand, nicht mehr auf die anderen Plätze zurückkehren. Deshalb werde ich versuchen, in jedem Rennen alles zu geben und mich weiter anzustrengen.
Kristoffersen stand in vier der letzten fünf Weltcup-Rennen im Riesenslalom auf dem Podium, bedauerte aber, den ersten Sieg seiner Karriere in den USA verpasst zu haben.
Henrik Kristoffersen
Ich wünschte, ich könnte auf amerikanischem Boden gewinnen. Ich war Zweiter und Dritter, ein paar Mal auf dem Podium, aber auf US-amerikanischem Boden habe ich noch nie gewonnen. Ohne den Fehler vor Screech Owl im zweiten Lauf wäre es knapp geworden, aber wir haben im ersten Lauf nicht genug Druck gemacht.
Der Abstand war zu groß, und dann kann Marco im zweiten Lauf etwas vorsichtiger fahren, als wir es gerne hätten, dann macht er keine großen Fehler und hat genug Platz, um weiterzukommen. Wir müssen im ersten Lauf mehr Druck machen, dann besteht vielleicht eine Möglichkeit.
Kristoffersen liegt nach drei Rennen nun auf dem dritten Platz der Riesenslalom-Wertung – einen Platz vor Vinatzer.
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Fotos: FIS/ActionPress/Matan Coll und Eurosport
